Am Dienstagabend gegen 20:20 Uhr wurde die Feuerwehr Solingen zu einem Brand auf die Martinstraße alarmiert.
Mehrere Anrufer meldeten eine starke Rauchentwicklung und Flammen auf dem Gelände eines Entsorgungsbetriebs. Schon auf der Anfahrt konnten die Einsatzkräfte das Ausmaß des Brandes erkennen, weshalb sofort eine Erhöhung des Einsatzstichwortes erfolgte und zusätzliche Kräfte nachalarmiert wurden.
Beim Eintreffen der Feuerwehr bot sich ein dramatisches Bild: Rund 200 Quadratmeter auf zwei Müllabladeplätzen mit gewerblichen Siedlungsabfällen brannten lichterloh im freien, die Flammen schlugen mehrere Meter in die Höhe. Über der Einsatzstelle bildete sich eine massive Rauchsäule, die sich weit über den Stadtteil ausbreitete. Um die Bevölkerung zu warnen, wurden umgehend Warnapps ausgelöst und die Sirenen in der Umgebung aktiviert, um die Anwohner aufzufordern, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Zwischenzeitlich konnte die Rauchentwicklung aus weiten Teilen des Stadtgebietes und anderen umliegenden Städten wahrgenommen werden.
Rund 90 Feuerwehrleute von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr kämpften mehrere Stunden gegen das Feuer. Unterstützung erhielten sie von einem firmeneigenen Bagger, der den brennenden Müllberg auseinanderzog und so das Löschen erleichterte. Die Drohneneinheit der Feuerwehr wurde hinzugezogen, um den Einsatzkräften eine taktische Übersicht von oben zu verschaffen und den Einsatz gezielt zu koordinieren.
Durch den Einsatz mehrerer Wenderohre über Drehleitern und handgeführter Strahlrohre gelang es den Einsatzkräften schließlich, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Durch eine gezielte Riegelstellung konnte verhindert werden, dass sich das Feuer auf weitere Müllberge ausbreitet. Auch wurde Schaummittel für eine bessere Durchdringung des Brandgutes und zur Trennung von Brandgut und der Umgebungsluft eingesetzt.
Die Brandbekämpfungsmaßnahmen erfolgten in Abstimmung mit dem Betreiber, der Bezirksregierung als zuständige Aufsichtsbehörde und der unteren Wasserbehörde der Stadt. Somit konnte zeitnah erkundet werden, dass es sich bei dem Brandgut weder um Gefahrstoffe noch um spezielle Metalle handelt, die den Einsatz erschwert hätten.
Die Löscharbeiten zogen sich bis tief in die Nacht, aber durch das schnelle und koordinierte Handeln der Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindert werden. Die Ursache des Brandes ist derzeit noch unklar und wird von der Polizei untersucht. Verletzte gab es nach aktuellem Stand glücklicherweise nicht. Die drei Wachen der Berufsfeuerwehr, sowie der Hintergrund- und Lagedienst wurden durch die Löscheinheiten 1 (Ohligs), 3 (Mangenberg), 5 (Böckerhof), 6 (Gräfrath), 7 (Wald) den Umweltschutzzug und die Informations- und Kommunikationseinheit der Freiwilligen Feuerwehr unterstützt.