Hinter den Mauern einer unscheinbaren 3- Zimmer Wohnung in Solingen-Wald spielten sich im Jahr 2022 offenbar erschreckende Szenen ab. Die 39-jährige Iris S. soll einem 42-jährigen Bekannten aus Berlin kinderpornografisches Bildmaterial für mehrere hundert Euro verkauft haben. Die Kriminalpolizei ermittelt nun, um Licht in die düsteren Geschehnisse zu bringen.
Der aktuelle Stand der Ermittlungen, so die Staatsanwaltschaft Wuppertal und Berlin, deutet darauf hin, dass die mutmaßlichen Straftaten im Jahr 2022 stattgefunden haben. Zu diesem Zeitpunkt war die beschuldigte Frau 37 Jahre, und ihre Tochter gerade einmal fünf Jahre alt. Wolf-Tilman Baumert, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wuppertal, bestätigte die laufenden Ermittlungen und wies darauf hin, dass der Frau im Falle einer Verurteilung eine Haftstrafe von bis zu 15 Jahren droht.
Durchsuchung in Berlin führten zu Ermittlungen in Solingen
Die Ermittlungen begannen in Berlin, wo die Aufmerksamkeit der Behörden auf den 42-jährigen Mann gelenkt wurde. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung wurde kinderpornografisches Material, auf sichergestellten Datenträgern gefunden. Die Berliner Staatsanwaltschaft eröffnete ein separates Verfahren gegen ihn. Die Ermittler konnten den Ursprung einiger Aufnahmen bis nach Solingen verfolgen und verständigten die zuständige Staatsanwaltschaft Wuppertal, was am 18. Januar 2024 zu einer Durchsuchung der Wohnung von Iris S. führte. Am selben Tag wurde sie festgenommen und einen Tag später am 19. Januar 2024 dem Haftrichter vorgeführt, der Untersuchungshaft anordnete.
Knapp 500 Euro für zwei Fotos
Zwei Fotos soll die Mutter dem Bekannten aus Berlin verkauft haben und dafür eine nicht geringe Menge Geld bekommen haben. Ob die 39-Jährige weitere Bilder angefertigt und sogar verkauft haben soll, prüfen die Ermittler derzeit. Am Donnerstag (18. Januar 2024) durchsuchten die Ermittler die Wohnung von Iris S. und konnten neun Datenträger sicherstellen, darunter befinden sich fünf Handys, ein Tablet und ein Notebook. Die Datenträger werden nun von Ermittlern gesichtet und ausgewertet.
Die 39-Jährige äußerte sich in einer polizeilichen Vernehmung nur begrenzt. Sie räumte ein, mit dem Berliner Kontakt gehabt zu haben. Eine weitere Aussage verweigerte sie allerdings. Sie wird jetzt von einem Pflichtverteidiger vertreten.
Kinder offenbar noch in der Wohnung der Beschuldigten
Besonders verstörend ist die Tatsache, dass die Kinder offenbar immer noch in der Wohnung der Beschuldigten sein sollen, obwohl das Jugendamt die Betreuung übernommen hat. Nachbarn berichten, dass ein älterer Mann, der als Ehemann und möglicher Vater bekannt ist, sich um die minderjährigen Kinder kümmert, so konnten Sie die Kinder am Wochenende noch vor dem Haus spielen sehen. Der Mann, welcher bei der Polizei allerdings als Ex-Ehemann bekannt ist, war auch während der Durchsuchung anwesend, gegen ihn wird aber nicht ermittelt, erklärte Staatsanwalt Wolf-Tilman Baumert, er wird als Zeuge in dem Verfahren gelistet. Die Stadt Solingen äußerte sich bislang nicht zu diesem brisanten Aspekt und verwies auf die laufenden Ermittlungen.
Nachbarskind war zu Besuch bei der Familie
Die Nachbarschaft reagiert geschockt auf die Enthüllungen. Eine Mutter erzählt, dass ihre 9-jährige Tochter oft mit den Kindern der Beschuldigten gespielt habe, so ist es auch vorgekommen, dass die 9-jährige Tochter zu Besuch bei Familie S. war. Die Gedanken daran, was ihrer Nachbarin vorgeworfen wird, erschüttern die 47-jährige Mutter. Eine weitere Nachbarin, die bisher ein gutes Verhältnis zur Beschuldigten pflegte, zeigt sich erschüttert und betont, dass sie in der Vergangenheit sogar auf die Kinder aufgepasst habe.
Die Ermittlungen in diesem verstörenden Fall dauern an, der 39-jährigen Tatverdächtigen wurde ein Pflichtverteidiger bestellt, welcher Sie in dem Fall nun vertritt.