Im Zusammenhang mit dem Terroranschlag auf das Solinger Stadtfest Ende August sind offenbar neue Beweismittel aufgetaucht.
Laut Informationen aus Ermittlerkreisen hat die nordrhein-westfälische Polizei ein Handy sichergestellt, das dem mutmaßlichen Attentäter Issa Al H. gehören soll. Ermittler fanden das chinesische Mobiltelefon auf einer Wiese in der Nähe des Tatorts. Der Fund könnte wichtige Erkenntnisse über die Hintergründe der Tat und mögliche Mitwisser liefern.
In Gully gefundenes Handy und Tablet nicht von Issa Al H.
Zuvor hatten die Beamten bereits ein anderes Handy sowie ein Tablet in einem Gully in der Nähe des Tatorts entdeckt. Doch nach ersten Untersuchungen stellte sich heraus, dass diese Geräte nicht mit dem terrorverdächtigen Syrer in Verbindung stehen. Das neu entdeckte Handy, das beschädigt aufgefunden wurde, sorgt nun für eine neue Herausforderung. Ermittler gehen davon aus, dass Issa Al H. das Gerät absichtlich unbrauchbar machen wollte, bevor er verhaftet wurde.
Um dennoch auf die Daten des Telefons zugreifen zu können, mussten Spezialisten der Zentralen Stelle für Informationstechnik im Sicherheitsbereich (ZITiS) in München ein baugleiches Modell beschaffen. Die Speicherplatte des defekten Geräts soll jetzt ausgelesen werden. Dabei hoffen die Ermittler, Hinweise auf mögliche Unterstützer oder Mitwisser zu finden.
Der 26-jährige Al H. war 2022 als Flüchtling aus Syrien nach Deutschland gekommen. Ihm wird vorgeworfen, am 23. August auf dem Solinger Stadtfest drei Menschen erstochen und mehrere weitere, teils lebensgefährlich, verletzt zu haben. Der »Islamische Staat« reklamierte die Tat kurz darauf für sich. Der Generalbundesanwalt ermittelt in diesem Fall wegen Mordes und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung.
Hundertschaft und Diensthunde durchsuchten Grünanlage an der Zietenstraße
Das Handy wurde offenbar nicht bei der jüngsten Suchaktion am Mittwoch entdeckt, bei der an der Kreuzung Zietenstraße Ecke Klingenstraße in einer Grünanlage nach weiteren Beweisen gesucht wurde. Es war, so die Angaben aus Ermittlerkreisen, bereits einige Tage zuvor gefunden worden.
Worum es sich bei dem Gegenstand handelt, der bei der jüngsten Suchmaßnahme mit einer Hundertschaft und zwei Diensthunden gesucht wurde, bleibt bislang unklar. Offizielle Stellungnahmen zu den laufenden Ermittlungen wurden nicht abgegeben. Aus Sicherheitskreisen heißt es jedoch, dass die Suchaktion gezielt erfolgte und nicht willkürlich durchgeführt wurde. Denn es fehlt den Ermittlern wohl noch ein entscheidender bislang nicht aufgetauchter Gegenstand.