Angesichts jüngster Gewalttaten in Deutschland verschärft die Polizei ihre Sicherheitsmaßnahmen für den bevorstehenden Straßenkarneval. Mit einem umfassenden Konzept und einer hohen Polizeipräsenz sollen potenzielle Gefahren minimiert werden. Die zuständigen in Solingen beraten sich noch zum Sicherheitskonzept – gesicherte Informationen liegen dazu noch nicht vor.
Polizei Köln: „Alles, was wir irgendwie bekommen, bringen wir auf die Straße“
Die Polizei in Köln verstärkt ihre Sicherheitsvorkehrungen für die anstehenden Karnevalstage. Nach mehreren Gewalttaten in deutschen Städten wird ein umfangreiches Sicherheitskonzept umgesetzt, um mögliche Risiken zu minimieren. „Alles, was wir irgendwie bekommen, bringen wir auf die Straße“, erklärte Polizeidirektor Martin Lotz. Dienstfrei und Urlaub würden weitgehend gestrichen, um möglichst viele Einsatzkräfte bereitzustellen.
Sicherheitslage durch Anschläge angespannter
Hintergrund dieser Maßnahmen sind die jüngsten Attacken in München, Magdeburg und Solingen. In München und Magdeburg wurden Menschen gezielt mit Fahrzeugen angegriffen, in Solingen wurden drei Menschen bei einer Messerattacke getötet. „Die Sicherheitslage nach den Taten radikalisierter Einzeltäter ist angespannter als in den Vorjahren“, sagte Lotz. Zwar gebe es keine konkreten Hinweise auf Anschlagspläne, dennoch müsse die Polizei auf verschiedene Szenarien vorbereitet sein.
In Köln werden während der Karnevalstage bis zu 1.500 Polizisten im Einsatz sein. Unterstützung kommt von rund 1.200 Mitarbeitern privater Sicherheitsdienste.
Karneval in Solingen: Sicherheitskonzept noch nicht abgestimmt
Unklar ist noch, welche Maßnahmen in Solingen umgesetzt werden. Die zuständigen Stellen befinden sich derzeit noch in der Abstimmung zu mögliche Sicherheitsvorkehrungen, erklärte ein Pressesprecher der Stadt. In den vergangenen Jahren wurden Müllwagen und Busse als Schutzbarrieren gegen Fahrzeugangriffe eingesetzt. Ob diese Strategie beibehalten wird, ist noch offen. In mehreren Städten wurden bereits Karnevalsumzüge abgesagt, weil keine ausreichenden Sicherheitskonzepte vorgelegt werden konnten. Ob und wie der für den 3. März geplante Umzug in Solingen stattfinden wird, ist somit noch nicht entschieden.
In Köln werden sogenannte Überfahrsperren zum Schutz vor Fahrzeugangriffen installiert. Diese Maßnahme sei bereits bei der Fußball-Europameisterschaft im vergangenen Jahr zum Einsatz gekommen und gehöre inzwischen zum Standardkonzept der Sicherheitsbehörden.