Dienstag - 10. September 2024
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Ein wichtiger Meilenstein: Richtfest für neue Feuerwache in Solingen-Ohligs

An der Brunnenstraße in Solingen-Ohligs wurde am Donnerstag ein bedeutender Schritt in der Modernisierung der städtischen Feuerwehrinfrastruktur gefeiert: das Richtfest für den Neubau der Feuerwache II. Bereits im Jahr 2025 soll der erste Bauabschnitt fertiggestellt sein, und bis 2027 werden dort Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr sowie der Kinder- und Jugendfeuerwehr unter einem Dach vereint.

Sebastian Wagner, Leiter der Feuerwehr Solingen eröffnete das Richtfest mit ersten Worten

Der Rohbau des neuen Komplexes erhebt sich eindrucksvoll neben dem bestehenden Gebäude, doch das Gelände bleibt dennoch vergleichsweise klein. „Das Grundstück an der Brunnenstraße umfasst etwa 6000 Quadratmeter“, erläuterte Feuerwehrchef Sebastian Wagner. Zum Vergleich: „In anderen Städten stehen den Feuerwachen oft bis zu 25.000 Quadratmeter zur Verfügung.“ Der Neubau entsteht mitten in der Stadt und direkt neben der derzeitigen Feuer- und Rettungswache, was den laufenden Betrieb zusätzlich herausfordernd gestaltet. Doch Wagner betont die Vorteile: „Wir nutzen hier viele Synergieeffekte.“

Der erste Neubau: Hier soll später die Freiwillige Feuerwehr (LE1) und die Atemschutzgerätewerkstatt untergebracht werden.

Zukünftig werden an diesem Standort nicht nur die Berufsfeuerwehrleute der Feuerwache II ihren Standort haben. Auch die Freiwilligen Einsatzkräfte der Löscheinheit 1 Merscheid/Ohligs sowie die Gruppen der Kinder- und Jugendfeuerwehr werden in den Neubau ziehen. Diese waren bisher im Gerätehaus an der Hildener Straße untergebracht. Der Komplex wird zudem einen gemeinsamen Sportraum und eine moderne Atemschutzwerkstatt sowie -übungsstrecke beherbergen, die bereits ab 2025 in Betrieb gehen sollen.

Auch OB Tim Kurzbach hielt vor den Gästen eine Rede

Mit einer Bruttogeschossfläche von 5500 Quadratmetern bietet die neue Feuer- und Rettungswache II Platz für rund 140 Feuerwehrleute. Darunter 50 Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr, 45 Mitglieder der Löscheinheit 1 und jeweils 20 Mitglieder der Jugend- und Kinderfeuerwehr sowie Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und Werkstätten.

Achteinhalb Monate nach der Grundsteinlegung markierte das Richtfest nun einen bedeutenden Fortschritt des Projekts. Vertreter von Stadt und Politik sowie Handwerker und Feuerwehrleute versammelten sich, um den Baufortschritt zu feiern. „Der Zug ist auf den Gleisen und muss jetzt auch die anderen Bahnhöfe ansteuern“, sagte Sebastian Wagner in seiner Ansprache. Damit unterstrich er die Bedeutung des zügigen Weiterbaus, um den Zeitplan einzuhalten. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist für August 2025 geplant, danach soll der Umzug der Berufsfeuerwehrkräfte erfolgen, bevor der Bestandsbau abgerissen wird. 2027 soll die gesamte Anlage einsatzbereit sein.

Polier Jörg Krieger beim traditionellen Richtspruch

Auch in ökologischer Hinsicht setzt der Neubau Maßstäbe. „Das Gebäude geht weit über den modernen Standard hinaus“, erklärte Matthias Knospe vom Solinger Gebäudemanagement. So wird der Komplex unter anderem mit einer Wärmepumpe, Photovoltaik-Anlagen und einer Dachbegrünung ausgestattet. Der Notstrom wird durch Flüssiggas gesichert. Um das Projekt zu realisieren, mussten zuvor ehemalige Feuerwehr-Wohnungen abgerissen werden. Die Gesamtkosten werden aktuell auf 34 Millionen Euro beziffert, und laut Knospe soll dieser Kostenrahmen auch eingehalten werden.

Auch Dr. Ottmar Müller (rechts), ehemaliger Leiter der Feuerwehr Solingen war vor Ort um die Fortschritte zu begutachten

Das Neubauprojekt in Ohligs ist jedoch nur ein Teil des umfassenden „Standortkonzepts Berufsfeuerwehr“. Parallel dazu laufen Machbarkeitsstudien für die fünfmal so große Feuerwache III in Wald, die zukünftig den Hauptstandort der Solinger Feuerwehr bilden soll, sowie für die Feuerwache I an der Katternberger Straße. Allerdings ist dort aufgrund des üblichen Planungsverfahrens mit einem Baustart nicht vor 2032 zu rechnen, wie Knospe erklärte. Auch seriöse Kostenschätzungen seien für diese Projekte derzeit noch nicht möglich. Das Gerätehaus an der Hildener Straße bleibt weiterhin in Betrieb und dient als wichtiger Ausweichstandort.

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