Schwerwiegende Vorwürfe erschüttern die Kindertagesstätte Energiezwerge in Solingen: Eine Erzieherin der Einrichtung steht im Verdacht, zwei Kinder im Alter von drei und fünf Jahren sexuell missbraucht zu haben. Begonnen hatten die Ermittlungen, nachdem die Eltern des fünfjährigen Kindes Strafanzeige erstattet hatten. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal hat entsprechende Ermittlungen aufgenommen, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft am Donnerstag bestätigte. Die betroffene Mitarbeiterin wurde inzwischen freigestellt.
„Wir Ermitteln aufgrund des Anfangsverdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch eine Mitarbeiterin der Kita“, erklärte Oberstaatsanwalt Wolf-Tilmann Baumert. Der Verdacht sei durch eine Strafanzeige von Eltern ins Rollen gebracht worden. Bereits im November sei die Leitung der Kita von Eltern informiert worden, woraufhin der Träger, die Kompass gGmbH, die Behörden einschaltete und umgehend Maßnahmen ergriff.
Ermittlungen laufen – Beweismittel ausgewertet
Kurz vor Weihnachten am 20. Dezember durchsuchten Ermittler die Wohnung der Beschuldigten und stellten ein Mobiltelefon sicher, das als mögliches Beweismittel gilt. „Der Anfangsverdacht konnte durch die ersten Ermittlungen untermauert werden und wir haben einen gerichtlichen Durchsuchungsbeschluss erhalten. Es gibt die Ermittlungshypothese, dass Handlungen möglicherweise dokumentiert wurden“, so Baumert. Spezialisten der Polizei werten das Gerät derzeit aus; Ergebnisse stehen jedoch noch aus. Die Auswertung von Datenträgern kann je nach vorgefundener Datenmenge Wochen oder sogar Monate dauern.
Die Erzieherin befindet sich weiterhin auf freiem Fuß. „Ein dringender Tatverdacht besteht bislang nicht, weshalb es auch keine Gründe für eine Untersuchungshaft gibt“, betonte Baumert. Gleichzeitig verwies er darauf, dass es sich derzeit lediglich um einen Anfangsverdacht handle, der sich auch als unbegründet erweisen könnte. Der Träger der Kindertagesstätte hat die Erzieherin aber nach Bekanntgabe freigestellt.
Kritik an Informationspolitik
Viele Eltern äußerten Unmut über die Informationspolitik der Kita und der Behörden. Oberstaatsanwalt Baumert zeigte Verständnis für die Sorgen der Eltern und versicherte, dass bei Hinweisen auf weitere Opfer umgehend Kontakt zu betroffenen Familien aufgenommen werde: „Ich kann verstehen, dass Eltern sich Gedanken machen. Wenn wir bei den Ermittlungen den Eindruck gewinnen, dass weitere Kinder möglicherweise Opfer geworden sind, würden wir über die Polizei an die Eltern herantreten“ so Baumert weiter.