Mittwoch - 25. Dezember 2024
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Explosion in Solingens Innenstadt: War es ein gezielter Anschlag gegen ein Wettbüro?

Dienstagnachmittag erschütterte eine Explosion die Solinger Innenstadt. Im Zentrum der Ermittlungen steht das Wettbüro „Cafe Neef“ auf der Konrad-Adenauer-Straße. Die Polizei hat eine 25-köpfige Mordkommission eingesetzt, um den Vorfall zu untersuchen. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass die Explosion möglicherweise ein gezielter Anschlag auf das Wettbüro war.

Täter zerstörte möglicherweise Stunden vorher eine Scheibe
Nach bisherigen Informationen gab es wenige Tage vor der Explosion eine Auseinandersetzung, in die auch der mutmaßliche Täter verwickelt war. Deniz, der 46-jährige Geschäftsführer des Cafés, ist überzeugt, dass der Anschlag ihm galt. Er glaubt, den Täter erkannt zu haben. Auf Überwachungskameras ist zu sehen, wie der Mann offenbar in den frühen Morgenstunden des Dienstags gegen 4:20 Uhr eine Scheibe des Cafés zerstört.

Täter trug eine Flasche mit einer Flüssigkeit unter seinem Pullover
Am Dienstagnachmittag betrat Deniz das Wettbüro, um es für den Tag vorzubereiten. In einem Gespräch mit der Presse berichtete er, dass er noch eine Zigarette rauchen wollte, als er den Mann sah, der auf ihn zukam. Deniz war sich sicher, dass es derselbe Mann war, der die Scheibe zerstört hatte. Er wunderte sich, warum der Mann bei der Wärme einen Pullover trug, und fokussierte ihn mit seinem Blick, um zu zeigen, dass er ihn erkannte.

Dieser Blickkontakt machte den Mann offenbar nervös. Er griff unter seinen Pullover und zog eine etwa zwei Liter große PET-Flasche mit einer unbekannten Substanz hervor, die mit schwarzem Band zugeklebt war. Deniz vermutet, dass es sich um Benzin handelte und dass möglicherweise eine Art Zünder an der Flasche befestigt war.

Feuerwolke und laute Explosion
Als der Mann die Flasche hervorholte, rutschte sie ihm aus der Hand. Deniz hörte noch, wie der Mann fluchte. Deniz versuchte noch, die Flasche zu greifen, bevor sie auf den Boden fiel, aber es war zu spät. Beim Aufprall entstand eine Feuerwolke, und die Explosion war hunderte Meter weit zu hören. Deniz rannte in sein Café, um einen Feuerlöscher zu holen, doch der brennende Mann kam ihm bereits entgegen, rief um Hilfe und brach kurz darauf zusammen.

Warum der Täter es auf ihn abgesehen hatte, wollte Deniz nicht genau sagen. Er gab an, dass die Polizei ihm geraten habe, der Presse nicht alles zu erzählen.

Vier Personen verletzt
Umstehende Passanten (weiblich: 7 Jahre, 35 Jahre, 45 Jahre und männlich: 38 Jahre) wurden durch Splitter der Scheiben oder ein Knalltrauma leicht verletzt und bedurften einer ärztlichen Betreuung im Krankenhaus.

Identität des Toten noch nicht abschließend geklärt
Nach Informationen aus Ermittlerkreisen, gehe man derzeit aufgrund von Zeugenaussagen davon aus, dass es sich bei dem Toten um einen Eritreer handelt. Ein Name liegt den Ermittlern bereits auch vor. Nun muss geklärt werden, ob es sich bei dem Toten auch um die Person handelt. Das gestaltet sich aber immer dann schwierig, wenn keine Verwandten kontaktiert werden können, um den Toten zu identifizieren.

Augenzeugen kannten den Täter
Zahlreiche Augenzeugen berichteten, dass sie den Täter gekannt haben. Er sei Eritreer und seit einiger Zeit in Solingen unterwegs. Ob er einen festen Wohnsitz hatte, ist unklar. Eine Augenzeugin erzählte, dass sie ihn immer in der Stadt mit kaputten Anziehsachen gesehen hat.

25-köpfige Mordkommission ermittelt
Auch am heutigen Tag setzt die Mordkommission ihre Arbeit am Tatort und im Umfeld fort. Gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Wuppertal wird wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt. Anwohner werden befragt und weitere mögliche Zeugen gesucht.

Eine politische Motivation für die Tat lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht erkennen. Die Ermittlungen verlaufen ergebnisoffen, um die Hintergründe der Explosion vollständig aufzuklären.

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