Samstag - 23. November 2024
StartAllgemeinFahrer flüchtet nach Ampelcrash: 45-Jähriger unter Verdacht und beschuldigt nicht anwesenden Sohn

Kurioser Unfall

Fahrer flüchtet nach Ampelcrash: 45-Jähriger unter Verdacht und beschuldigt nicht anwesenden Sohn

Am späten Donnerstagabend gegen 22:50 Uhr ereignete sich auf der Kamper Straße in Solingen Ohligs ein ungewöhnlicher Verkehrsunfall, der die Polizei und Feuerwehr auf den Plan rief.

Augenzeugen meldeten einen weißen Ford Transit, der auf der Berliner Brücke in Fahrtrichtung Merscheid von der Fahrbahn abgekommen und gegen eine Ampel gefahren war. Die Ampelanlage wurde durch die Wucht des Aufpralls komplett umgefahren. Der Wagen kam erst zum Stehen, als er mit seiner Frontstoßstange an einem Baustellenschild und den zugehörigen Standfüßen hängen blieb.

Nach dem Unfall flüchtete der Fahrer des Fahrzeugs offenbar zu Fuß in Richtung Mühlenstraße. Zeugen, die den Vorfall beobachtet und umgehend die Rettungskräfte verständigt hatten, blieben vor Ort und gaben den Einsatzkräften Hinweise zum Unfallhergang sowie zur möglichen Fluchtrichtung des Fahrers.

45-Jähriger versteckte sich vor der Polizei
Eine sofort eingeleitete Fahndung im Nahbereich führte schließlich zum Erfolg: In der Nähe der Bahngleise an der Mühlenstraße entdeckten die Einsatzkräfte eine Person, die sich hinter einer Hecke versteckt hatte. Der 45-jährige Mann aus Leverkusen, der augenscheinlich Verletzungen aufwies, wurde vorläufig festgenommen und vom Rettungsdienst behandelt. Da die Person Anzeichen einer alkoholischen Beeinflussung zeigte, wurde der 45-Jährige zur Blutabnahme auf die Wache gebracht.

Vater beschuldigte nicht anwesenden Sohn
In einer ersten Vernehmung gab der 45-Jährige zu, sich zum Zeitpunkt des Unfalls im Fahrzeug befunden zu haben, jedoch behauptete er, nicht der Fahrer gewesen zu sein. Stattdessen belastete er seinen 17-jährigen Sohn, der das Fahrzeug gelenkt haben soll. Der Sohn, ebenfalls aus Leverkusen, war zum Zeitpunkt der Fahndung allerdings nicht vor Ort. Bei einem Telefonat stellte sich heraus, dass sich der Jugendliche an einer Tankstelle in Solingen aufhielt, mehrere Kilometer vom Unfallort entfernt.

Führerscheine und Unfallwagen sichergestellt
Die Polizei suchte den 17-Jährigen auf und brachte ihn zur weiteren Befragung ebenfalls zur Wache. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, wurden sowohl dem Vater als auch seinem Sohn vorläufig die Führerscheine entzogen. Der 17-Jährige ist zwar im Besitz eines Führerscheins für begleitetes Fahren, jedoch schreibt das Gesetz vor, dass der Begleiter nüchtern sein muss – eine Voraussetzung, die in diesem Fall offenbar nicht erfüllt war, wenn er denn überhaupt gefahren ist. Der Sohn gab in einer ersten Vernehmung an, nichts von dem Unfall zu wissen geschweige denn das Fahrzeug gefahren zu sein.

Das Unfallfahrzeug wurde von der Polizei sichergestellt und durch ein Abschleppunternehmen abtransportiert. Spezialisten des Verkehrskommissariats sollen nun Spuren am Fahrzeug auswerten, um den tatsächlichen Fahrer des Wagens zu ermitteln.

Die Kamper Straße war während der Unfallaufnahme zeitweise in Fahrtrichtung Merscheid gesperrt. Der Verkehr konnte im weiteren Verlauf an der Unfallstelle vorbeigeleitet werden. Durch den Unfall sowie die beschädigte Ampelanlage entstand erheblicher Sachschaden.

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