Mittwoch - 25. Dezember 2024
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Clan-Kriminalität in Solingen

Landgericht verhandelt schwunghaften Handel mit Luxus-Karossen

Am Landgericht in Wuppertal wird derzeit ein aufsehenerregender Prozess gegen vier Männer aus Solingen und Haan wegen Bandenhehlerei und Urkundenfälschung verhandelt. Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten vor, in einen schwunghaften Handel mit gestohlenen Luxusfahrzeugen verwickelt zu sein, der offenbar weitreichende internationale Dimensionen hatte.

Die Angeklagten, zwei Männer im Alter von 29 und 32 Jahren aus Solingen, ein 39-jähriger Mann aus Haan und ein 31-jähriger aus Kassel, sollen laut Anklage gemeinsam mit weiteren Mittätern gewerbsmäßig mit gestohlenen, betrügerisch erlangten oder unterschlagenen Fahrzeugen gehandelt haben. Insbesondere sollen hochpreisige Modelle wie Audi Q7, Daimler Benz CLS 450 und Audi S5 über Scheinfirmen angemietet oder geleast worden sein. Die Fahrzeuge wurden anschließend zu überhöhten Preisen verkauft, teilweise für mehr als 45.000 Euro pro Fahrzeug.

Großangelegte Razzia auf einem Autoplatz wie hier an der Schlagbaumer Straße in Solingen

Einer der Angeklagten soll dabei als Kopf der Bande agiert haben, während zwei weitere für die Beschaffung und den Verkauf der Fahrzeuge zuständig waren. Ein weiterer Mittäter soll sich um die Fälschung der Fahrzeugpapiere gekümmert haben, wobei diese Blanko-Papiere offenbar aus Straßenverkehrsämtern gestohlen wurden.

Die Fahndung nach den Fahrzeugen wurde durch zunächst reguläre Mietzahlungen verzögert, bevor sie letztendlich an einen Autoplatz auf der Schlagbaumer Straße, der von Mitgliedern einer Großfamilie betrieben wird, verkauft wurden. Von dort aus sollen die Fahrzeuge ihren Weg nach Frankreich und Algerien gefunden haben, wobei sogar die Fahrzeugpapiere vor Ort gefälscht wurden.

Bei der Razzia im Dezember 2022 wurde auch eine Schusswaffe sichergestellt

Die Verhaftungen und der aktuelle Prozess sind das Ergebnis monatelanger Ermittlungen, die bereits im Dezember 2022 zu einer großangelegten Razzia in Solingen, Haan und weiteren Orten führten. So Durchsuchten Beamte an der Brühler Straße, an der Unteren Wernerstraße, am Graf-Wilhelm-Platz, an der Konrad-Adenauer-Straße und im Bereich Zentral Wohnungen, Büros und Geschäftsobjekte. Dabei wurden Mobiltelefone, elektronische Speichermedien und Unterlagen beschlagnahmt, die die Bande belasteten. In einem durchsuchten Objekt wurde zudem eine Schusswaffe gefunden und konfisziert.

Einem der Angeklagten wird darüber hinaus vorgeworfen, in illegale Glücksspielaktivitäten verwickelt zu sein und versucht zu haben, ein Lokal in Solingen unter seine Kontrolle zu bringen. Dabei soll er den Betreiber unter Druck gesetzt haben, indem er eine Beteiligung an den Gewinnen forderte. Als der Betreiber sich weigerte, wurde das Lokal Ziel eines Angriffs, bei dem die Einrichtung zerstört wurde. Der Betreiber sah sich anschließend gezwungen, auf die Forderungen einzugehen.

Polizeibeamte stürmten im Januar 2022 dieses Café nach einem Hinweis

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