Freitag - 21. Februar 2025
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Gefährliche Online-Bestellung?

Leverkusen: SEK-Einsatz nach Amazon-Bestellung – Wollten Geschwister eine Bombe bauen?

Eine Bestellung beim Onlineversandhändler Amazon hat am vergangenen Freitag (14. Februar 2025) einen Großeinsatz der Sicherheitsbehörden in Leverkusen ausgelöst.

Eine 26-jährige deutsche Frau aus dem Stadtteil Wiesdorf hatte offenbar eine größere Menge an Magnesium und Kaliumnitrat bestellt – Substanzen, die auch für den Bau von Sprengsätzen genutzt werden können. Noch bevor die Ware das Logistikzentrum von Amazon verlassen konnte, griffen Spezialeinheiten der Polizei zu.

Zugriff außerhalb der Wohnung
Nach Informationen aus Ermittlerkreisen wurde die Tatverdächtige aus Sicherheitsbedenken nicht in ihrer Wohnung, sondern an einem anderen Ort von SEK-Kräften festgenommen. Zeitgleich stürmten weitere Spezialeinheiten (SEK) die Wohnanschrift in der Rathenaustraße. Auch der 21-jährige deutsche Bruder der Verdächtigen wurde vorläufig festgenommen und zur Vernehmung gebracht.

Meldung durch Amazon führte zu Großeinsatz
Der Einsatz wurde durch eine Meldung von Amazon an die Sicherheitsbehörden ausgelöst. Nach dem Sprengstoffgesetz sind Anbieter verpflichtet, verdächtige Bestellungen bestimmter Chemikalien und Substanzen zu melden. Ermittler des Landeskriminalamts (LKA) Düsseldorf gaben die Information an die Polizei in Köln weiter, die für die Stadt Leverkusen zuständig ist, die dortigen Ermittler beantragten umgehend einen Gerichtsbeschluss für die Durchsuchung der Wohnung.

Da unklar war, was die Ermittler in der Wohnung erwarten würde, wurden auch an der Wohnanschrift Elite-Polizisten des SEKs eingesetzt, um die Wohnung zu stürmen. Angesichts der potenziellen Gefahr wurden nicht nur das Mehrfamilienhaus der Verdächtigen, sondern vorsorglich auch angrenzende Wohnhäuser evakuiert. Die Polizei wollte sicherstellen, dass keine unmittelbare Bedrohung für die Anwohner bestand.

Tatverdächtige wieder auf freiem Fuß
Nach ihrer Vernehmung wurden beide Beschuldigten jedoch wieder freigelassen. Oberstaatsanwalt Bremer von der Staatsanwaltschaft Köln erklärte: „Da die gesetzlichen Voraussetzungen für den Erlass eines Haftbefehls nicht vorlagen“. Bei der Durchsuchung der Wohnung seien keine auffälligen Substanzen gefunden worden. Allerdings habe die Polizei zahlreiche Beweismittel sichergestellt, darunter auch Gegenstände, die für die Verarbeitung von Chemikalien genutzt werden könnten.

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern an. Insbesondere wird das Motiv für die Bestellung der Chemikalien untersucht. Gegen die beiden Beschuldigten wird wegen des Anfangsverdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Die beiden Beschuldigten haben die Tatvorwürfe in den ersten Vernehmungen bestritten, erklärte Oberstaatsanwalt Bremer.

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