In Gruiten kam es am Dienstagabend auf der Blumenstraße zu einem größeren Polizeieinsatz mit Spezialeinsatzkräften.
Bereits am noch frühen Dienstagnachmittag des 03.03.2020, gegen 16.10 Uhr, wurde die Haaner Polizei von Bewohnern eines Mehrfamilienhauses an der Breite Straße im Haaner Ortsteil Gruiten telefonisch alarmiert, weil sich dort gegen 15.30 Uhr eine randalierende Person im Treppenhaus des Gebäudes aufgehalten hatte. Die Zeugen hatten zur Tatzeit zunächst nur mitbekommen, wie der Unbekannte mehrfach gegen eine verschlossene Wohnungstüre trat und wütende Drohungen schrie. Die Türe der zur Tatzeit verlassenen Wohnung war dem Mann aber nicht geöffnet worden, deshalb hatte dieser das Haus offenbar unverrichteter Dinge verlassen und war in Richtung Sparkasse davongegangen. Dabei hatten dann weitere Zeugen beobachtet, dass er eine Schusswaffe mit sich führte.
Als erste polizeiliche Einsatzkräfte sehr zeitnah nach ihrer Alarmierung am Einsatzort erschienen, konnte der Unbekannte auch im weiteren Umfeld des Hauses nicht mehr angetroffen werden. Intensive polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach dem von den Zeugen genauer beschriebenen Täter verliefen zunächst leider ohne einen schnellen Erfolg. Parallel dazu begannen jedoch sofortige Ermittlungen, um den Unbekannten zu identifizieren.
Im Zuge dieser Ermittlungen erhärtete sich der Verdacht, dass es sich bei dem Gesuchten um einen drogenabhängigen, psychisch erkrankten und polizeilich als gewaltbereit bekannten 28-jährigen Haaner handeln könnte. Innerhalb der Ermittlungen wurde weiter bekannt, dass dieser polizeibekannte Mann am gleichen Tag auch schon andere Personen telefonisch bedroht hatte und tatsächlich im Besitz von verschiedenen Waffen sein sollte.
Als die Polizei daraufhin gegen 17.55 Uhr an der Wohnanschrift des 28-Jährigen an der Gartenstraße erschien, hörte man den Gesuchten bereits von weitem im Haus randalieren. Nur wenige Augenblicke später erschien er auch mit freiem Oberkörper und mit einem großen Messer in der Hand vor dem Gebäude. Beim Erkennen der Polizei begab er sich jedoch sofort wieder zurück in seine Wohnung.
Das Haus wurde von der Polizei großräumig abgesperrt, die Wohnung im Erdgeschoss des Gebäudes gesichert und eine zeitnahe Festnahme unter Einsatz von angeforderten Spezialeinsatzkräften (SEK) vorbereitet. Diese Festnahme gelang gegen 19.20 Uhr, als das SEK sich Zutritt zur Wohnung des Mannes verschaffte. Der 28-jährige Haaner konnte in seiner Wohnung allein angetroffen, überrascht und widerstandlos festgenommen werden. Damit fanden die Absperrmaßnahmen an der Gartenstraße nur wenige Minuten später ihr Ende.
Ein Strafverfahren gegen den 28-jährigen Haaner wurde eingeleitet, richterlich angeordnete Durchsuchungsmaßnahmen zur Auffindung von Waffen des Beschuldigten wurden begonnen. Der Festgenommene konnte sofort in eine psychiatrische Einrichtung transportiert werden. Eine ärztliche Einweisung in eine geschlossene Abteilung ist veranlasst. Weitere Folge- und kriminalpolizeiliche Ermittlungsmaßnahmen dauern zurzeit noch aktuell weiterhin an.