Nach einer verheerenden Brandkatastrophe in Solingen, bei der eine vierköpfige Familie ums Leben kam, hat am Landgericht Wuppertal der Prozess gegen den nun 40-jährigen mutmaßlichen Brandstifter Daniel S. begonnen. Der Angeklagte muss sich nicht nur wegen vierfachen Mordes, sondern auch wegen Mordversuchs an bis zu 21 Menschen verantworten. Zusätzlich wird ihm eine brutale Macheten-Attacke zur Last gelegt.
Verheerendes Feuer mit tödlichem Ausgang
Der Angeklagte soll Ende März 2024 ein Mehrfamilienhaus in Solingen angezündet haben. Dabei starben im Dachgeschoss des Gebäudes vier junge Menschen einer bulgarischen Familie. Nach bisherigem Ermittlungsstand hatte der 40-Jährige nach einem Streit mit seiner Vermieterin das Haus verlassen müssen, in dem er zuvor gewohnt hatte. Überwachungsaufnahmen sollen ihn in der Tatnacht als einzigen in der Nähe des Brandortes gezeigt haben. Die Ermittler wurden auf diese Weise auf seine Spur aufmerksam.
Brutale Macheten-Attacke
Noch während die Ermittlungen zum Großbrand liefen, ereignete sich am 8. April 2024 in Solingen ein weiteres Verbrechen, das dem Angeklagten zur Last gelegt wird. Mit einer Machete soll er versucht haben, einem fünf Jahre älteren Mann die Kopfhaut abzutrennen. Das Opfer überlebte schwer verletzt. Zwei wuchtige Hiebe trafen den Mann, der nur durch eine Notoperation gerettet werden konnte.
Weitere Brandstiftungen angeklagt
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann außerdem zwei weitere Brandstiftungen vor, die sich bereits 2022 und im Februar 2024 ereignet haben sollen. In beiden Fällen sollen sich zum Tatzeitpunkt Menschen in den betroffenen Gebäuden aufgehalten haben. Der Verdächtige schweigt bislang zu den Vorwürfen, hat aber angekündigt, sich im Laufe des Prozesses zu einem Teil der Anklage zu äußern.
Prozess aufwendig angesetzt
Die Ermittlungen sind umfangreich, und die Vorwürfe wiegen schwer. Der Angeklagte Daniel S., ein Deutscher aus Solingen, könnte bei einer Verurteilung eine lebenslange Haftstrafe erhalten. Die Angehörigen der Opfer hoffen indes auf Aufklärung und Gerechtigkeit.
Das Gericht wird prüfen, ob die Beweise – darunter Videoaufnahmen, Zeugenaussagen und die Vorgeschichte des Mannes – ausreichen, um die Schuld des Angeklagten zweifelsfrei nachzuweisen.