Mittwoch - 5. Februar 2025
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[SG] Großeinsatz nach Gefahrstoffaustritt – Feuerwehr mehrere Stunden im Einsatz

Die Feuerwehr Solingen ist am Donnerstag gegen 14 Uhr zu einem Gefahrstoffaustritt auf einem Firmengelände am Piepersberg in Solingen Gräfrath alarmiert worden.

Da bereits bei der ersten Meldung ein möglicher Gefahrstoffaustritt angegeben wurde, ist die Feuerwehr unmittelbar mit Einsatzkräften aller drei Berufsfeuerwehrwachen, den Stadtwerken Strom und Gas, sowie den Löscheinheiten 6 (Gräfrath), 7 (Wald), dem Umweltschutzzug und der Informations- und Kommunikationseinheit der Freiwilligen Feuerwehr ausgerückt.

Bei Eintreffen der Feuerwehr ergab die erste Erkundung eine starke Rauchausbreitung aus dem Ladebereich eines Sattelaufliegers. Erste Maßnahmen stellten u.a. die Einrichtung eines Gefahren- und Absperrbereichs, die Warnung und Information der umliegenden Arbeitsstätten und die erste Erkundung mit mehreren eingesetzten Trupps dar. Die Einsatzleitung veranlasste über die gemeinsame Leitstelle der Städte Solingen und Wuppertal umgehend eine Bevölkerungswarnung durch die örtlichen Sirenen im Raum Gräfrath, über die Warn-App’s NINA und KatWarn, wie auch durch die regionalen Radiosender. Anwohner wurden gebeten, Türen und Fenster geschlossen zu halten und den Absperrbereich der Feuerwehr weiträumig zu umfahren. Die Straßen Roggenkamp, Wuppertalerstraße und Piepersberg mussten im Einsatzverlauf durch die Polizei gesperrt werden.

Der Fahrer des LKWs wurde durch den austretenden Gefahrstoff leicht verletzt und durch den Rettungsdienst versorgt. Weil Betriebsangehörige und Personen in den umliegenden Firmen angewiesen wurden, die Objekte nicht zu verlassen und Fenster und Türen zu schließen, konnten weitere Personenschäden vermieden werden.

Im Einsatzverlauf wurden mehrere Einsatzabschnitte (Gefahrenbereich, Dekontamination, Messen und Warnen) gebildet und durch die erweiterte Einsatzleitung geführt. Hierbei wurde die Feuerwehr Solingen mit einem Fahrzeug „Abrollbehälter Einsatzleitung“ durch Feuerwehr Wuppertal unterstützt, da sich das Solinger Fahrzeug derzeit in der technischen Überprüfung befindet. Für die konkrete Stofferkundung und die anschließende Isolation und Sicherung des Gefahrstoffs mussten mehrere Trupps mittels sogenannter Chemikalienschutzanzüge eingesetzt werden, um eine Kontamination zu vermeiden. Anschließend erfolgte eine Dekontamination der Einsatzkräfte im Rahmen eines definierten Ablaufs zur Reinigung von Schutzkleidung und Gerät.

Die Stofferkundung und Messung ergab, dass es sich bei dem Stoff mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Bromchlorhaltige Verbindung handelt. Durch den Umweltschutzzug der Freiwilligen Feuerwehr wurde im Einsatzverlauf eine Messfahrt mit speziellen Analysegeräten durchgeführt und auch am Schadenort weitere Messergebnisse erhoben. Die Analyse der Daten ergab, dass eine Gefährdung der Bevölkerung ausgeschlossen werden konnte, da sämtliche Messwerte unterhalb der zulässigen Grenzwerte lagen. Die untere Wasserbehörde (Stadtdienst Natur und Umwelt) begleitete den Einsatzverlauf der Feuerwehr und unterstützte maßgeblich bei der Stoffrecherche. Als sehr hilfreich stellte sich die frühzeitige Einbindung eines Fachberaters für Gefahrguteinsätze dar.

An der Einsatzstelle am Piepersberg wurden bis zu 75 Einsatzkräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr eingesetzt. Parallel zu dem Gefahrguteinsatz entwickelte sich gegen 16:00 Uhr auch eine Unwetterlage, die zum Vollalarm der Feuerwehr Solingen führte. Die Löscheinheiten 1 (Merscheid / Ohligs), 2 (Ruppelrath), 3 (Mangenberg), 5 (Böckerhof) und 8 (Burg) besetzten die verwaisten Wachen der Berufsfeuerwehr und arbeiteten mehrere Sturmeinsätze im Stadtgebiet ab.

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