Nach einem schweren Vorfall in Solingen ermittelt die Polizei sowie die Staatsanwaltschaft wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Am Samstag, dem 18. Januar 2025, wurde ein 49-jähriger Mann gegen 12:50 Uhr auf der Straße Landwehr von einem dunklen Mercedes GLE mit Mannheimer Kennzeichen (MA-) erfasst, am Steuer des SUVs saß nach ersten Angaben ein 39-Jähriger, nach dem derzeit gefahndet wird. Das Fahrzeug flüchtete nach der Tat in Richtung Langenfeld. Bei dem Opfer soll es sich um einen 49-Jährigen deutschen handeln, wie wir aus Ermittlerkreisen erfahren konnten.
Streitigkeiten offenbar Motiv zum möglichen Mord-Anschlag
Der Mann hatte offenbar zuvor gegen 12 Uhr den nahegelegenen Sportpark Landwehr für ein kurzes Training betreten. Etwa 45 Minuten später verließ er das Gebäude, um die Straße Landwehr mit seiner Sporttasche zu überqueren und zu seinem geparkten Fahrzeug, einem Kastenwagen mit Kölner Kennzeichen zu gelangen. Als der Mann die Straßenmitte erreichte, raste der 39-jährige SUV-Fahrer gezielt auf ihn zu, erfasste ihn frontal mit voller Wucht und schleuderte ihn gegen einen entgegenkommenden Toyota einer unbeteiligten 41-Jährigen. Anschließend blieb das Opfer schwer verletzt auf der Fahrbahn liegen. Der Tatwagen fuhr sofort davon, blieb nicht einmal kurz stehen, sondern gab Gas und flüchtete als wäre nichts passiert. Ersten Ermittlungen zufolge handelt es sich bei den Tathintergründen um vorausgegangene Streitigkeiten.
Zeugen eilten sofort zur Hilfe und leisteten erste Hilfe, während andere den Notruf wählten. Der Mann wurde mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr bestand zunächst nicht.
Überwachungskamera dokumentiert gezielte Tat
Die Tat wurde von einer Überwachungskamera gefilmt (Unserer Redaktion liegen die Aufnahmen vor). Der Mercedes GLE hielt sich demnach kurze Zeit vor der Tat auf dem Gelände der nahegelegenen Tankstelle auf im Fahrzeug saßen nach ersten Angaben zwei Personen, die Tankstelle nutzten Sie offenbar um zu drehen und wieder auf die Straße zu fahren. Ebenso ist auf den Aufnahmen zu sehen, wie der Mercedes zunächst für etwa 30 Sekunden in einer Parklücke am rechten Fahrbahnrand hielt, nur wenige Meter hinter dem Fahrzeug des späteren Opfers.
Von dem Moment an ging offenbar alles ganz schnell: Dann beschleunigte der Wagen mit quietschenden Reifen, schnitt ein weiteres Fahrzeug wobei es fast zum Unfall kam und raste zielgerichtet auf den 49-Jährigen zu. Augenzeugen berichteten von einem lauten Knall und dem gezielten Vorgehen des Fahrers. „Der ist einfach auf den Mann zugerast und hat ihn überfahren, ohne zu bremsen“, schilderte ein Zeuge im Gespräch.
Frontal erfasste der Mercedes das Opfer, dieses wurde durch die Luft gegen einen entgegenkommenden Geländewagen geschleudert und flog dann auf die Straße, dort blieb er auf den Aufnahmen der Überwachungskamera zunächst regungslos liegen. Der 39-jährige Fahrer des Mercedes ergriff in der Zwischenzeit die Flucht und folgte der B229 in Richtung Langenfeld.
Polizei geht von versuchtem Tötungsdelikt aus
Aufgrund der vorliegenden Zeugenaussagen und der Aufnahmen der Überwachungskamera gehen die Ermittler von einem gezielten Angriff aus und haben eine Mordkommission eingerichtet. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen übernommen. Zudem wurde das Verkehrsunfall-Team (VU-Team) der Polizei Wuppertal hinzugezogen, um den Vorfall zu rekonstruieren. Experten der Kriminaltechnischen Untersuchung (KTU) sicherten Spuren am Tatort.
Die Staatsanwaltschaft hat bislang keine Informationen darüber veröffentlicht, ob der 39-jährige Tatverdächtige inzwischen festgenommen wurde oder ob das Tatfahrzeug von den Ermittlern sichergestellt werden konnte. Hinweise nimmt die Polizei Wuppertal unter der Telefonnummer 0202 / 284 – 0 oder in dringenden Fällen über die Notrufnummer 110 entgegen.